Skinachrichten per E-mail erhalten?

Seefeld startet Langlaufloipe mit Schnee aus Snowfarming

Ab Freitag, den 11. November, steht in dem beliebten Wintersportort Seefeld vor den Toren Münchens eine 1,8 Kilometer lange, 9 Meter breite und gut präparierte Langlauf-Loipe – aus Echtschne und im Einklang mit der Natur aufbereitet – bereit. Die Olympiaregion Seefeld in Tirol setzt bei ihrem Schneemanagement auf die besonders umweltfreundliche Methode des Snowfarming. Bei dieser nachhaltigen und kosteneffizienten Technik werden rund 5.000 m³ Schnee aus der Vorsaison über die Sommermonate unter einer 60 Zentimeter dicken Lage Holzschnitzel konserviert und zum Saisonstart wieder aufbereitet.

Der kompakte Schnee von gestern sichert den Winter von morgen. Mit Snow-Farming kann man zumindest punktuell einem heißen Herbst wie 2015 und dem zweitwärmsten Winter seit den Aufzeichnungen entgegenwirken. In der Saison 2015/16 waren die Tage mit geschlossener Schneedecke um 40 Prozent weniger als in einem durchschnittlichen Winter. „Derzeit gibt es laufend Workshops zu Snow-Farming“, erkärt Markus Graf, Direktor vom Tourismusverband Olympiaregion Seefeld. Derzeit gibt es immer mehr Regionen, die Interesse an der chemiefreien Öko-Methode zeigen.

Langlauf im Herbst
Die Olympiaregion Seefeld startete 2015 erstmals mit dem Snowfarming Projekt. Bereits in der Wintersaison 2014/15 wurden hierfür rund 6.000 Kubikmeter Kunstschnee produziert und im März 2015 ohne Einsatz von Chemie fachgerecht konserviert. Bei dieser Methode wird der Schnee unter einer Schicht Holzschnitzel gelagert, um diesen vor Sonne und Regen zu schützen. Die Langlaufteams können somit ab November sofort täglich von 8:00 bis 17:00 Uhr auf einer 1,5 Kilometer langen und 6 Meter breiten Kunstschnee-Loipe trainieren, sowohl im Skating- als auch im Klassik-Stil. Zwei Wendepunkte ermöglichen zudem das Langlaufen im Gegenverkehrssystem. Auch Hobbysportler profitieren vom frühen Schnee durch Snowfarming: Ihnen stehen neben der Loipe auch professionelle Langlaufguides zur Verfügung.

Snowfarming: ein effektiver Kreislauf

Im Gegensatz zu der herkömmlichen Beschneiung werden beim Snowfarming lediglich kalte Luft und Wasser und keinerlei chemische Zusätze benötigt. Die Hackschnitzel werden dann nach dem Ausbringen des Schnees im Winter zum Heizen der regionalen Haushalte verwendet. Die Technik des Snowfarming ist somit ein rundum effektiver Kreislauf, der zudem umweltschonend, nachhaltig und kosteneffizient ist. Verantwortlich für das Snowfarming in der Olympiaregion Seefeld ist der Nordische Projektleiter Martin Tauber (40). Tauber stellt fest: „Der Schnee von gestern war noch nie so interessant wie heute – für Sportler und Umwelt!“
snowfarming-schnee-auflegen

Vorbild aus Finnland
In Finnland gab es bereits Anfang der 80er-Jahre Experimente mit vorproduziertem Schnee, der mit Sägespänen abgedeckt wird. Das Verfahren wurde verfeinert – je nach Örtlichkeit und Höhe wird mit Sägespänen und/oder Isoliermatten gearbeitet oder mit Vlies wie es u. a. auf Tirols Gletschern üblich ist, um das Depot vor Sonneneinstrahlung zu schützen.

Artikel dazu verpasst? Skinachrichten.de hatte die News.

Skinachrichten per E-mail erhalten?

Melden Sie sich hier für unseren Newsletter an!