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Schneesicherheit im Dezember: Die schneereichsten Skigebiete der Alpen

Foto: Obertauern.at

Wintersportredakteur

In letzten Tagen kündigten immer mehr Skigebiete an, früher in die Wintersaison zu starten. Ski-Openings werden in den nächsten Tagen und Wochen das Tagesgeschäft in den Skigebieten der Alpen bestimmen. Schneesicherheit ist im Dezember, zu Weihnachten und Silvester ein wichtiges Kriterium für Skifahrer und Snowboarder, die einen Kurztrip mit Freunden oder einen Urlaub mit der ganzen Familie planen. Dank der starken Neuschneefälle der letzten Wochen, liegt nicht nur auf den Gletschern genug Schnee um Skifahren gehen zu können. Auch normale Skigebiete in den Alpenrepubliken gelten plötzlich als schneesicher für den Monat Dezember.

Zum heutigen Tag können Skifahrer und Snowboarder aus 101 geöffneten Skigebieten in den europäischen Alpen wählen. Besonders die hochgelegenen Skigebiete in der Schweiz und Frankreich haben ihren Betrieb schon im November aufgenommen. In Österreich und Italien werden ab dem ersten und zweiten Wochenende im Dezember die meisten Skigebiete geöffnet sein. Der Großteil der deutschen Skigebiete plant ab Mitte bis Ende Dezember ihre Lifte für die Skifahrer und Snowboarder zu öffnen. Schneesicherheit wird zunehmend zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor in der Seilbahnwirtschaft, um einen immer früheren Saisonstart gewährleisten zu können.

Was Schneesicherheit eigentlich bedeutet

In schneesicheren Skigebieten kann an mindestens 100 Tagen auf einer mindestens 30 Zentimeter dicken Schneeschicht Ski gefahren werden. Laut den gängigen Statistiken von Wetterforschern ist dies ab einer Höhe von 1800 Metern sichergestellt. Unter dieses Kriterium fallen die meisten der 31 Gletscherskigebiete der europäischen Alpen, die als besonders schneesicher über das ganze Jahr gelten. Vor allem im Dezember sind sie ein Garant für den frühwinterlichen Skilauf.

Schneesichere Skigebiete im Dezember

Nur wenige Gletscher haben das ganze Jahr über geöffnet. Dazu zählen in Österreich die Gletscher in Hintertux, Dachstein und Mölltal, in der Schweiz Saas-Fee und das Matterhorn und in Italien Sulden am Ortler. Jedes Jahr ab September ziehen die restlichen Gletschergebiete nach und die Skifahrer und Snowboarder tummeln sich wieder auf engstem Raum auf den Pisten. Unter anderen kann im Dezember auf folgenden Gletschern in Österreich Ski gefahren werden.

?? Österreich

Gletscher Höhe Geöffnet ab
Kaunertal 2180 m – 3108 m (Differenz 928 m) Oktober
Pitztal 2685 m – 3440 m (Differenz 755 m) Oktober
Sölden 1350 m – 3340 m (Differenz 1990 m) Oktober
Stubai 1697 m – 3212 m (Differenz 1515 m) Oktober
Kitzsteinhorn  1978 m – 3029 m (Differenz 1051 m) November

Nicht nur die Gletscher können mit Schneesicherheit punkten. Andere Nicht-Gletscher-Skigebiete wie Obergurgl-Hochgurgl, Ischgl und Obertauern sind aufgrund ihrer Höhenlage meistens die Ersten, die nach den Gletschern in die Wintersaison starten und von Dezember bis April durchgehend ihre Pisten geöffnet halten.

Skigebiet Höhe Geöffnet ab
Obertauern 1630 m – 2313 m (Differenz 683 m) November
Obergurgl-Hochgurgl 1793 m – 3082 m (Differenz 1289 m) November
Ischgl 1377 m – 2872 m (Differenz 1495 m) November

Manche Skigebiete sind dahingegen mit einer anderen besonderen Lage gesegnet – der Nordstaulage. Dies betrifft unter anderen die vorarlberger Skigebiete St. Anton, Lech/Zürs, Warth und Damüls. Wie der Nordstau genau entsteht kann man hier nachlesen. Er beschert der Region bis zu 11 Meter Schnee pro Jahr, was sie zu einer der schneereichsten Regionen in den europäischen Alpen macht. Aufgrund der erhöhten Niederschlagsmengen kann in diesen Gebieten an durchschnittlich 155 Tagen im Jahr Ski gefahren werden.

Skigebiet Schneehöhe zum heutigen Tag Geöffnet ab
St. Anton 34 cm (Tal) 91 cm (Berg) 01. Dez
Warth 32 cm (Tal) 85 cm (Berg) 08. Dez
Damüls 33 cm (Tal) 84 cm (Berg) 02. Dez

Ein weiteres Kriterium, das zur Schneesicherheit von Skigebieten beiträgt, ist die Leistung und die Anzahl der Beschneiungsanlagen. In Österreich können insgesamt 60% aller Pisten beschneit werden – Platz zwei in Europa. Platz eins geht an Italien, mit 80%. Drei Skigebiete in Österreich können sogar 100% ihrer Pisten künstlich mit Schnee versorgen.

Skigebiet Anzahl Beschneiungsanlagen Geöffnet ab
Katschberg 740 02. Dez
Turracher Höhe 220 November
Schladming 600 November

?? Deutschland

Einige von Deutschlands Skigebieten können durchaus mit der Schneesicherheit Österreichs mithalten. Auf der Zugspitze wird im Sommer der Gletscher mit speziellen Folien abgedeckt, damit das Eis nicht so schnell schmelzen kann und im Skigebiet Oberstdorf-Kleinwalsertal laufen, dank der exponierten Nordstaulage, die Lifte überdurchschnittlich lang in einer Wintersaison Zudem erleben auch die deutschen Alpen die stärksten Herbst-Schneefälle seit 1978, welche eine gute Basis für den Rest der Wintersaison zu schaffen versprechen. Die Chancen stehen gut, dass diese Skigebiete ihre Öffnungszeiten vom letzten Jahr übertreffen könnten.

Skigebiet Anzahl Öffnungstage Geöffnet ab
Zugspitze 115 November
Oberstdorf 120 09. Dez

?? Schweiz

In der Schweiz sind es nicht nur die Gletscher-Skigebiete Matterhorn und Saas-Fee, die als besonders schneesicher gelten. Der Spitzenreiter unter den Nicht-Gletschern ist das schneesichere Skigebiet Diavolezza/Lagalb, dessen Talstation auf erst 2091 Metern liegt. Bis auf 3006 Meter können hier die Skifahrer und Snowboarder befördert werden. Durch die besondere Höhenlage kann hier von Oktober bis in den Mai hinein Ski gefahren werden. Wer in Laax/Flims/Falera seine Bretter anschnallen will, kann mit durchschnittlich 175 Tagen Skibetrieb rechnen. 70% der Pisten liegen hier oberhalb 2000 Meter und 65% davon können wiederum beschneit werden. Der Nobelskiort St. Moritzbietet bietet nicht allein Superlativen in Sachen Exklusivität, sondern auch bei der Erzeugung von Kunstschnee gibt es in der Schweiz kein Skigebiet, das mithalten kann. 170 Schneekanonen können 80% der Pisten beschneien und sorgen dadurch für eine schneesichere Wintersaison mit 150 Tagen Skibetrieb. Die Schweizer Alpen belegen vor allem wegen ihrer hohen Lage in zudem schneereichen Bergregionen einen Spitzenplatz in Sachen Schneesicherheit in Europa.

 

?? Italien

Neben dem Ortler Gletscher, der eigentlich ein Sommer-Skigebiet ist, weil im Winter so viel Schnee liegt, dass man das Gelände auf 3905 Meter nicht erreichen kann, ist Livigno mit 152 Skitagen im Jahr der italienische Dauerbrenner unter den Skigebieten. In der Lombardei liegend, streckt sich das schneesichere Skigebiet Valchiavenna auf 2984 Höhenmeter hinauf und bietet neben 1600 Höhenmeter überwindende Variantenabfahrten 48 Pistenkilometer, die jedes Jahr schon ab Ende November den Skibetrieb aufnehmen. Am sonnenverwöhnten Kronplatz in Ladinien werden die Skifahrer und Snowboarder nicht nur Zeuge von schneesicheren Pisten im Dezember, sondern können sich im offiziellen Reinhold Messner Museum zusätzlich von den Bergsteigergeschichten der lebenden Legende inspirieren lassen. Beschneiungs-Europameister Italien wird eventuell bei den meisten Skifahrern und Snowboardern in der deutschsprachigen Region zum Skifahren im Dezember weniger in Betracht gezogen. Wenn es aber im Sommer wieder an das Mittelmeer geht, wird sich vielleicht doch noch jemand an den Ortler und seine fast 4000 Meter erinnern.

?? Frankreich

Wenn man zum Skifahren plötzlich ein GPS-Gerät in die Wintersportausrüstung packt, kann die Destination nur Frankreich sein. In Les 3 Vallées, dem größten Skigebiet der Welt, kann man nicht nur 3 Tage am Stück Skifahren ohne einen einzigen Lift zweimal gefahren zu sein, sondern auch von Mitte November bis Anfang Mai die Berge mit den Ski oder dem Snowboard erkunden. Möglich machen das nicht nur die Höhenlage von bis zu 3230 Metern, sondern auch die dezente Anzahl von 2383 Schneekanonen. Bei den hier erzielten 190 Betriebstagen im Jahr kann das Skigebiet in Tignes/Val d’Isère nur leicht schmunzeln. 255 Tage im Jahr kann hier in dem schneesichersten Skigebiet Frankreichs Ski gefahren werden. Schneesicherheit ist ebenfalls im Skigebiet Grands Montets/Argentière bei Chamonix geboten. Im Schatten des Mont Blanc können Skifahrer und Snowboarder von Dezember bis Mai die Hänge befahren. Vor allem bei Tiefschneefahrern ist die Region sehr beliebt. Frankreich und seine Berge können durchaus von sich behaupten schneesicher zu sein. Hier finden Skifahrer und Snowboarder über eine lange und früh startende Wintersaison hinweg, variantenreiche Skigebiete mit herausfordernden Pisten – auch schon im Dezember.

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