Starke Regenfälle und Gewitter verursachen erneut Überschwemmungen und Schlammlawinen in den Alpen

Nach einer kurzen Phase der Ruhe wurde die Alpenregion erneut von schweren Unwettern heimgesucht. Starke Regenfälle und lokale Gewitter verursachten am Wochenende Überschwemmungen, Schlammlawinen und Schäden an der Infrastruktur. Vor allem in Tirol und Südtirol wurden Brücken weggeschwemmt und Straßen gesperrt.

Fulpmes: Brücken weg, Straßen unter Wasser

Ein heftiges Gewitter fegte am Samstagabend gegen 19.30 Uhr über Fulpmes im Stubaital. Der Margaretenbach schwoll extrem schnell an, sodass zwei Fußgängerbrücken weggerissen wurden: eine in Richtung Wildebenalm und eine an der Mündung in die Ruetz. Auch die landwirtschaftlichen Flächen im Himmelreich wurden überflutet. Die Feuerwehr musste mit schwerem Gerät eingreifen, um die Verbindungen zwischen den Bächen wiederherzustellen und die Überschwemmungen einzudämmen. Die Situation ist jetzt unter Kontrolle, aber die Feuerwehr bleibt wegen der vorhergesagten Regenschauer in Bereitschaft.

Schnalstalstal: Schlammlawine blockiert Hauptstraße

Auch in Südtirol sorgten Unwetter für Probleme. Am Sonntagabend ging in der Nähe von Ratisio Vecchio (Monte Santa Caterina) auf der Hauptstraße durch das Schnalstal eine Schlammlawine nieder. Zwei Autos wurden teilweise unter den Trümmern begraben, aber zum Glück wurde niemand verletzt. Die Straße ist bis auf Weiteres gesperrt und Geologen untersuchen die Stabilität der Hänge. Ein ähnlicher Abriss ereignete sich letztes Jahr in der gleichen Gegend.

Gschnitz: Evakuierung letzte Woche nach schweren Schlammlawinen

Letzte Woche wurde es auch „getroffen“, als eine schwere Schlammlawine das Dorf Gschnitz und die umliegenden Berghütten traf. Etwa 100 Menschen, darunter Bewohner und Gäste von Berghütten wie der Bremerhütte, mussten mit einem Militärhubschrauber evakuiert werden. Der Gschnitzbach riss viel Geröll mit sich, zerstörte ein Freilichtmuseum über Wassermühlen und machte Straßen unpassierbar. Glücklicherweise gab es keine Verletzten.

Warnungen bleiben in Kraft

Nach Angaben von GeoSphere Österreich und dem Tiroler Zentrum für Krisen- und Katastrophenmanagement bleibt das Risiko von Starkniederschlägen bis Montag hoch. Örtlich könnten in kurzer Zeit mehr als 60 mm Regen fallen, was das Risiko von neuen Schlammlawinen, Überschwemmungen und überfluteten Straßen erhöht. Einwohner und Touristen werden dringend gebeten, Spaziergänge entlang von Gewässern und Bächen zu vermeiden und bei Bergwanderungen oder Autofahrten wachsam zu sein.

Auswirkungen und Risiken des Tourismus

Die Auswirkungen auf den Tourismus sind spürbar: Wanderwege sind gesperrt und Straßen unpassierbar. Einige Dörfer – wie Cortina d’Ampezzo – sind nach einer Schlammlawine in der letzten Woche vorübergehend nur schwer zugänglich. Die lokalen Behörden sind weiterhin in höchster Alarmbereitschaft, um die Situation unter Kontrolle zu halten und weitere Schäden zu verhindern.

Lies mehr über die Unwetter Ende Juni: Extreme Unwetter in Österreich und Südtirol: Hagelstürme, Blitzeinschläge und Überschwemmungen.

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