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Österreichs Fachverband der Seilbahnen unbesorgt wegen Klimawandel

Winterbanden sneeuw weg konigsleiten

© Skiinformatie.nl

Der Fachverband der Seilbahnen Österreichs sieht die Schneelage auf Österreichs Bergen in den nächsten 20 bis 30 Jahren nicht gefährdet. Anders wird die Lage jedoch von Global 2000 und der ZAMG beurteilt. Anlass ist eine Studie von Schweizer Lawinenforschern.

Die für den Fachverband spürbare Aufregung um eine Studie des Schweizer Instituts für Lawinenforschung, die von einer deutlichen Abnahme der Schneebedeckung seit den 1970er-Jahren bis heute ausgeht, soll beruhigt werden. „Es darf nicht vergessen werden, dass in den 1970er-Jahren in Österreichs alpinen Regionen die Anzahl der Tage mit Schneebedeckung ein Maximum aufweist“, kommentierte der Tiroler Skitourismus-Forscher Günther Aigner das Schweizer Studienergebnis.

Schneefall wie vor 100 Jahren

Er habe Datenmaterial von Schneemessreihen der vergangenen 100 Jahre aus sechs österreichischen Skiorten ausgewertet. Sein Ergebnis: Bezüglich der Anzahl der Tage mit Schneebedeckung gebe es in den vergangenen 100 Jahren keine signifikante Änderung. In naher Zukunft gebe es keine markanten Änderungen des Schneetrends, meinte auch Meteorologe Christian Zenkl. Die Tatsache der Erwärmung liege an längeren Sommern bzw. der Zunahme der Sonnentage. „Klimamodelle können aber nicht vorhersagen, ob die Winter wärmer oder kälter werden – man weiß es nicht, wie vieles in der Meteorologie“.

Klimaexperten und Umweltexperten widersprechen
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) erläuterte anhand aktueller Daten jedoch, dass Klimamodelle erwarten lassen, dass die milden Winter auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten häufiger und die kalten Winter seltener werden. Bezüglich Niederschlag und Schnee seien Trends selbst über längere Zeitreihen jedoch nur sehr schwer zu erfassen. Vor allem in tieferen Lagen Österreichs sei der Schnee in den letzten Jahrzehnten aber weniger geworden. Auch die Umweltschutzorganisation Global 2000 kann so viel Optimismus nicht nachvollziehen. Schon heute fällt in niedrigen Lagen Niederschlag vermehrt als Regen und weniger als Schnee. Pro Grad Temperaturerwärmung steigt die Schneefallgrenze um etwa 100 Meter und in Österreich ist die Temperatur bereits um zwei Grad gestiegen. Ein weiterer Anstieg von 1,5 Grad wird im „Österreichischen Sachstandsbericht Klimawandel“ schon in den nächsten Jahrzehnten erwartet, damit ist auch eine Auswirkung auf die Schneelage erwartbar. Die Ergebnisse der Klimaforschung zeigen, dass in Zukunft auch Lagen zwischen 1.000 und 2.000 Meter stärker betroffen sein werden.

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