Anfang der Woche verhängte der Internationale Sportgerichtshof eine 18-monatige Sperre für die norwegische Langläuferin Therese Johaug. Grund dafür war die Verwendung einer Lippencreme gegen Sonnenbrand, deren Inhaltsstoff Klostebol auf der Dopingliste steht.
Die damals 28-jährige Skifahrerin wurde im vergangenen September bei einem Doping-Test positiv getestet auf das Mittel Klostebol. Johaug erklärte dies mit der Verwendung einer Lippencreme gegen Sonnenbrand, die ihr im August in einem Trainingslager in Italien von einem Arzt verschrieben worden war, weil sie sich die Lippen verbrannt hatte. Hier Teamarzt gab ihr das Mittel, gab aber an, von dem verbotenen Inhaltsstoff nichts gewusst zu haben. Er nahm auch bereitwillig die Verantwortung auf sich. Trotzdem verlängerte das Sportgericht die ursprünglich vom norwegischen Nationalen Olympischen Komitee ausgesprochene Doping-Sperre von 13 auf 18 Monate. Die Olympischen Spiele in Pyeongchang werden demnach ohne sie stattfinden. Bei der Urteilssprechung brach die Staffel-Olympiasiegerin von Vancouver und siebenmalige Weltmeisterin in Tränen aus.
Warnung auf der Packung
Sowohl das norwegische NOK als auch der Cas vertraten zwar die Auffassung, Johaug habe nicht vorsätzlich gegen die Dopingregeln verstoßen. Dennoch müsse man ihr vorwerfen, das Medikament nicht vorher geprüft zu haben. Ein Doping-Warnhinweis hätte sogar auf der Verpackung der Salbe Trofodermin gestanden. Bei der Urteilssprechung wurde darauf verwiesen, im Sinne der Gleichheit bei Dopingvergehen gehandelt zu haben, da der Welt-Anti-Doping-Code von 2015 eine Sperre von 12 bis 24 Monaten vorsehe. Die Sportlerin selbst hält das Urteil nach eigenen Angaben für unfair.
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