Weniger Lawinen, aber mehr Skiunfälle in Tirol

Der außergewöhnlich milde Winter in Tirol führte zu einem starken Rückgang der Zahl der Lawinenunfälle und -rettungen. Aufgrund des mangelnden Schneefalls gab es deutlich weniger Lawinenrettungen als in den Vorjahren. Gleichzeitig stieg die Zahl der Skiunfälle auf den Pisten sogar an. Bei der Leitstelle Tirol (bearbeitet u.a. Notrufe für Feuerwehren und Rettungskräfte in den Alpen) sind bereits mehr als 14.000 Meldungen eingegangen, ein Anstieg von 13 bis 14 Prozent im Vergleich zur letzten Skisaison.

Deutlich weniger Lawinenopfer in diesem Winter

Bis Mitte März verzeichnete die Leitstelle Tirol 33 Lawinenmeldungen, von denen in 21 Fällen Wintersportler unter den Schneemassen begraben wurden. Das ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zur Wintersaison 2023/2024, als es im gleichen Zeitraum 67 Meldungen gab. Nach Angaben des Kuratoriums für Alpine Sicherheit gab es in dieser Saison deutlich weniger Lawinenunfälle, bei denen Menschen mitgerissen oder verschüttet wurden. Bisher sind in Tirol drei Menschen durch eine Lawine ums Leben gekommen, im Winter 2023/2024 waren es noch acht. Im Durchschnitt gibt es in Tirol jedes Jahr etwa 10 Lawinentote.

Erstes Lawinenopfer noch vor Wintereinbruch

Bemerkenswerterweise ereignete sich das erste tödliche Lawinenunglück Monate vor dem offiziellen Wintereinbruch. Im September 2024 wurde ein deutscher Wanderer im Karwendelgebirge von einer plötzlichen Schneelawine überrascht. Der Schnee fiel damals aufgrund eines extremen Wetterereignisses, das im Osten Österreichs Überschwemmungen verursachte, bis in tiefe Lagen. Der Wanderer wurde meterhoch verschüttet und konnte erst Tage später geborgen werden.

Anstieg der Zahl der Skiunfälle

Während die Lawinenunfälle in dieser Saison zurückgegangen sind, gab es stattdessen einen starken Anstieg der Ski- und Snowboardunfälle auf den Pisten. Mehr als 14.000 Mal musste die Leitstelle Tirol zu einem Zwischenfall auf den Skipisten ausrücken. Das ist ein Anstieg von 13 bis 14 Prozent im Vergleich zur letzten Skisaison. Laut Bernd Noggler, dem Leiter der Leitstelle Tirol, hängt der Anstieg mit dem großen Andrang in den Skigebieten zusammen. „Die Tourismusbranche berichtet, dass die Skigebiete sehr gut besucht sind. Das spiegelt sich auch in den Zahlen der Rettungsdienste wider“, so Noggler.

Vorläufige Bilanz

Obwohl sich der Winter dem Ende zuneigt, könnten sich die Zahlen noch ändern. Für die letzte Phase der Saison wird noch Schnee erwartet, was ein erhöhtes Lawinenrisiko mit sich bringen könnte. Derzeit wird die Lawinengefahr in Tirol als mäßig bis gering eingeschätzt, aber wenn in den kommenden Wochen neuer Schnee fällt, könnte sich das schnell ändern.

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