Keine festen Preise, sondern dynamische Skipasspreise: ein Preismodell, das in den Alpen immer häufiger verwendet wird. Kurz erklärt bedeutet das, dass die Skipasspreise in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren variieren. Diese Art, die Skipasspreise zu kalkulieren, wird in der Schweiz schon seit Jahren verwendet und scheint in den vergangenen Jahren eine Lösung für den Preisanstieg bei den Skipässen in einigen Skigebieten zu sein. Aber was genau bedeuten diese dynamischen Skipasspreise? Und wo gibt es sie bereits?
Dynamische Skipasspreise
Dynamische Preise kennst du wahrscheinlich schon von Flügen und Hotels. Je größer die Nachfrage nach etwas ist, was du buchen möchtest, desto höher ist der Preis für diesen Zeitraum. Um dem extremen Anstieg der Kosten für Skipässe in diesem Jahr entgegenzuwirken, sind die Skiliftbetreiber auf der Suche nach Lösungen. Jetzt haben mehrere Skigebiete angedeutet, dass dynamische Skipasspreise die Lösung sein könnten.
Auf diese Weise wird der Preis für einen Skipass nur zu bestimmten Zeiten erhöht. Damit hoffen die Skigebiete, dass sich die SkiurlauberInnen während der Skisaison mehr verteilen, um so Kosten zu sparen. Das Skifahren in der Nebensaison und an Wochentagen wird durch die dynamische Preisgestaltung gefördert. Schließlich wollen auch SkiurlauberInnen nicht zu viel Geld für ihren Skipass bezahlen, wenn es auch günstigere Möglichkeiten gibt.
Wie teuer ist ein dynamischer Skipass?
Ein dynamischer Skipasspreis hat einen Grundpreis, der sich in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren ändert. Zu den Faktoren gehören: die Höhe der Nachfrage nach einem Skipass, die Anzahl der Buchungen, der Zeitraum (Hoch- oder Nebensaison), die Schneeverhältnisse und die Wettervorhersage. Die Preise, die zurzeit auf den Webseiten der Bergbahnen angezeigt werden, sind die bestmöglichen Optionen für diesen Tag. Diese Preise werden nicht mehr sinken, nur noch steigen, abhängig von den Bedingungen.
Du kannst also wirklich profitieren, wenn du einen dynamischen Skipass frühzeitig kaufst. In der kommenden Skisaison hast du natürlich immer noch die Möglichkeit, den Skipass auch am Schalter zu kaufen, dann allerdings zu einem höheren Preis als bei einem Kauf im Internet. Spontane SkifahrerInnen müssen also mehr bezahlen als FrühbucherInnen.
Wie holst du für dich das Beste aus diesem Preismodell heraus?
Die Meinungen zu dynamischen Skipasspreisen gehen immer noch weit auseinander. Von einigen wird es als eine gute Lösung gesehen, von der sowohl der Skiurlauber als auch das Skigebiet profitieren. Das gilt aber nur für diejenigen, die die Möglichkeit haben, ihren Skiurlaub im Voraus zu planen und zeitlich flexibel sind. Zudem gilt, wer seinen Skipass sehr früh bucht, genießt die Vorteile der dynamischen Skipasspreise.
Ein großer Nachteil dieses Preissystems ist, dass es in den meisten Skigebieten keinen Höchstpreis gibt. Zudem ist nicht immer klar, welche Faktoren bei der Festlegung des Preises eine Rolle spielen. Des Weiteren ist es durch die dynamischen Skipasspreise schwierig, die Preise verschiedener Skigebiete zu vergleichen, wenn der tatsächliche Skipasspreis bislang nicht festgelegt wurde.
Frühes Buchen zahlt sich aus
In Ski amadé zum Beispiel basieren die Skipasspreise online ab Oktober auf dem Durchschnittspreis für einen Skipass und den Erfahrungen der letzten fünf Jahre. Wenn du dort heute einen Skipass kaufst, wird er günstiger sein als der, den du während der laufenden Skisaison ein paar Tage vor deinem Skiurlaub kaufst. Das liegt daran, dass die Preise im Laufe der Wintersaison nicht mehr fallen, sondern nur noch steigen werden. Wer sparen möchte, sollte also auch seinen Skipass frühzeitig kaufen.
Online-Buchung für mehr Planungssicherheit
Ein weiterer großer Vorteil für die Skigebiete ist, dass die BesucherInnen den Skipass früher und bereits online buchen. Das sorgt für weniger Schlangen an den Kassen und die Betreiber der Bahnen haben eine größere Planungssicherheit. Mit dem dynamischen Preissystem ist es für sie einfacher abzuschätzen, wie voll das Skigebiet an den einzelnen Tagen sein wird.
Dynamische Skipasspreise in Österreich
In Österreich gibt es dynamische Skipasspreise schon seit einigen Jahren, unter anderem in Sölden, Gurgl und Gastein. Vor zwei Jahren haben auch Ski amadé und Montafon-Brandertal die Umstellung auf dieses Skipassmodell angekündigt. Dieses Jahr hat auch das Skigebiet Heiligenblut in Kärnten beschlossen, dynamische Skipasspreise einzuführen. Es ist das erste Skigebiet in dem österreichischen Bundesland mit diesem Preismodell.
Dynamische Skipasspreise in der Schweiz
In der Schweiz gibt es bereits seit Jahren dynamische Skipasspreise.
Auch viele andere Gebiete in der Schweiz arbeiten mit dem dynamischen Preissystem. Unter anderem in Engelberg-Titlis, Gstaad, Laax, Aletsch Arena, Zermatt, Arosa Lenzerheide und Andermatt-Sedrun sind die Tarife nicht fix, sondern angepasst an bestimmte Faktoren.