Schon gestern haben Lawinenwarndienste für die steirischen Nordalpen die höchste Lawinenwarnstufe verhängt. Auch in den Nordalpen Salzburgs soll bis zum Ende des Tages die Lawinenstufe auf die höchste Stufe klettern. In Tirol werden zusätzliche Lawineneinsatzzüge in Alarmbereitschaft verletzt. Dramatisch ist auch die Lage im Sölktal, dort sind hunderte Menschen seit vier Tage komplett von der Außenwelt abgeschnitten.
Manchmal schauen wir hier im Bergdorf Königsleiten aus dem Fenster und denken uns, dass es nicht noch mehr schneien kann. Doch mittlerweile können wir den Schneemauern schon wieder beim wachsen zusehen.
Lawinenwarnstufe 5
Auf der gestrigen Presserkonferenz des Landeskoordinationsausschusses Steiermark wurde für die kompletten Nordalpen, also vom Dachstein bis zum Hochschwab die Lawinenwarnstufe „sehr groß“ gemeldet. Was heißt nun sehr groß? Große bis sehr große Lawinen können auch ohne Druckausübung einfach abgehen, auch im mittelsteilen Gelände. Vorsichtshalber bleiben heute über 500 Lifte in Österreich, die meisten davon in Salzburg und der Steiermark geschlossen.
Situation in Tirol
Für Tirol gilt heute die Lawinenwarnstufe 4 von 5. Auch in den höheren Lagen überhalb der Baumgrenze hat der starte Wind von gestern Nacht die Schneepakete weiter transportiert und aufgehäuft. Auch hier sind spontane Lawinen möglich. Tourengeher und Variantenfahrer sind angehalten heute Zuhause zu bleiben. Die Landesregierung hat zusätzlich Bundeheerhubschrauber und Lawineneinsatzkräfte in Habachtstellung versetzt.
Situation in Salzburg
Unsere Redaktion befindet sich gerade selbst in diesem Bundesland. Die Bilder von diesem Beitrag stammen von vor zwei Tagen aus dem Bergdorf Königlseiten. Hier schneit es wirklich seit fünf Tagen, mal mehr mal weniger. Gerade sind es wieder so dicke Flocken, dass man meinen könnte, es fällt heute locker noch ein ganzer Meter. Die Lawinensituation ist auch hier angespannt, früh morgens wird schon im Skigebiet gesprengt. Die Lawinenwarnstufe wird am Vormittag noch auf 4/5 geschätzt. In den salzburger Nordalpen (Berchtesgadener Alpen bis zum Salzkammergut) hat der Lawinenwarndienst für den Nachmittag sogar die höchste Warnstufe ausgesprochen.
Dächer freischaufeln Experten überlassen
Obwohl die große Menge an Schnee nun für viel Druck auf den Häuserdächern sorgt, wird in Österreich davor gewarnt die Beseitigung des Schnee selbst zu übernehmen. Die Unfallgefahr sei zu groß! In dringenden Fällen wird empfohlen sich an die örtliche Feuerwehr zu wenden, diese hätten das nötige Wissen und die Ausrüstung dafür.