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Schweizer Gemeinden wollen Skigebiet Flims Laax Falera kaufen

Die Gemeinden Flims, Laax und Falera wollen die Bergbahnen der Weissen Arena Gruppe übernehmen, um ausländische Investoren wie den US-Riesen Vail Resorts fernzuhalten. Ende Oktober werden die Einwohner/innen über diese 120 Millionen Franken teure Rettungsaktion abstimmen.

Gegen eine US-Übernahme

Seit mehr als einem Jahr laufen hinter den Kulissen Gespräche über die Zukunft des beliebten Skigebiets Flims Laax Falera. Quellen zufolge hat der US-Skigebietsriese Vail Resorts Interesse an einer Übernahme bekundet, aber die Gemeinden wollen verhindern, dass ausländische Investoren das Sagen in ihren Bergen haben. „Das kostet den Steuerzahler rund 120 Millionen Franken“, so eine Quelle gegenüber der Schweizer Nachrichtenzeitung Blick. Der Vorteil für die Gemeinden ist, dass sie billiger Kredite aufnehmen können als eine Bergbahngesellschaft.

Wie funktioniert der Deal?

Die Gemeinden kaufen alle Lifte, Restaurants und Einrichtungen auf dem Berg für 120 Millionen Franken. Anschließend verpachten sie alles an den derzeitigen Eigentümer Reto Gurtner zurück, der das Skigebiet wie gewohnt weiterführt. Eine Win-Win-Situation für Gurtner: Er bekommt Geld und muss keine teuren Investitionen mehr tätigen.

Deal Details

Flims hat bereits 20 Millionen Franken in eine neue Gondel im Jahr 2019 investiert. Jetzt müssen Laax und Falera zusätzlich 25 Millionen Franken für zukünftige Projekte aufbringen – vor allem Laax wird tief in die Tasche greifen müssen. Dieses Geld wird Gurtner geschenkt, ohne dass er Miete zahlen muss.

Der Grund für diese Rettungsaktion? Die Weisse Arena hat in den letzten Jahren eine schlechte Performance gezeigt. Das Unternehmen hat im letzten Jahr nur 24 Prozent Rendite erzielt, während die Bergbanen mindestens 35 Prozent brauchen, um gesund zu bleiben. Ohne Immobilienverkäufe wären die Zahlen noch schlechter ausgefallen.

Das größte Risiko: Wenn das Skigebiet weiterhin Verluste macht, müssen die Gemeinden einspringen. Gurtner behält die finanziellen Fäden in der Hand und entscheidet, welche Investitionen nötig sind. Experten warnen daher vor klaren Vereinbarungen über Höchstschulden.

Oktober-Abstimmung entscheidend

Die Weisse Arena Gruppe unterstützt den Vorschlag: „Es ist uns wichtig, dass die Infrastruktur auf dem Berg lange in kommunaler Hand bleibt“, sagte eine Sprecherin. Das Unternehmen lehnte es jedoch ab, weitere Fragen zu den Risiken für die Steuerzahler zu beantworten. Ende Oktober werden die Einwohner/innen der drei Gemeinden endgültig entscheiden, ob sie dieses finanzielle Risiko eingehen wollen, um ihr Skigebiet in Schweizer Hand zu behalten.

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