Die Zukunft des Skigebiets in der Nähe des Tiroler Dorfs Tobadill ist äußerst ungewiss. Aufgrund einer Kombination aus Schneemangel, fehlenden Beschneiungsanlagen und dem Weggang des Direktors und des Betriebsleiters läuft das bescheidene Wintersportgebiet Gefahr, seine Pforten für immer schließen zu müssen.
Kein Schnee, keine Zukunft
Die vergangene Wintersaison verlief dramatisch. „Wir hätten mindestens 30 Zentimeter Schnee gebraucht“, erklärt Bürgermeister und Geschäftsführer Martin Auer. „Den gab es auf dem Berg, aber nicht unten an der Talstation.“ Da es keine Schneekanonen gab, war es unmöglich, die Lifte zu öffnen. „Es regnete bis zu hundert Meter oberhalb der Talstation“, ergänzt Betriebsleiter Martin Ganahl.
Laufen auf freiwilliger Basis
Das Skigebiet wurde viele Jahre lang ehrenamtlich betrieben. Auer ist seit 2014 Geschäftsführer, davor war er seit 2006 operativ verantwortlich. Auch Ganahl sagt, dass er nach jahrelangem Engagement die Fackel weitergeben will. Doch bisher gibt es keine Nachfolger. Ohne neue Leute im Vorstand steht bei der Aktionärsversammlung im Mai die Schließung an.
Große Unterstützung für kleine Fläche
Dennoch ist das Skigebiet in den Herzen vieler Einheimischer noch lebendig. Der Lift war nur gelegentlich in Betrieb, aber wenn er geöffnet war, gab es immer viel Interesse. „Wir konnten den Betrieb mit einem jährlichen Zuschuss von nur 3.500 Euro aufrechterhalten“, sagt Auer. „Und wir haben im Laufe der Jahre in die Modernisierung und den Ausbau der Pisten investiert.“
Für viele Familien ist das kleine Gebiet eine günstige Alternative zu den teuren großen Skigebieten in der Region. Ein Tagespass in Tobadill kostet nur 10 € für Erwachsene und 6 € für Kinder. „In den großen Skigebieten musst du tief in die Tasche greifen. Selbst wenn die Kinder umsonst Ski fahren, kostet der Rest der Familie eine Menge Geld“, sagt Auer. „Kleine Gebiete wie dieses sind wichtig für die Zukunft des Sports.“
Teil von Tirol West
Das Skigebiet Rotecklift / Tobadill ist ein guter Ort für Familien, die die Menschenmassen meiden wollen. Das Skigebiet besteht aus einem Schlepplift und zwei Pisten zwischen 1030 und 1400 Metern Höhe. Die Pisten haben einen leichten bis mittleren Schwierigkeitsgrad und eignen sich perfekt, um das Skifahren/Snowboarden zu lernen. Im Skigebiet gibt es auch eine Berghütte und zahlreiche Parkplätze. Das Dorf und das Skigebiet liegen in der Nähe von großen Skigebieten wie der Silvretta Arena Ischgl/Samnaun und Ski Arlberg. Auch Serfaus-Fiss-Ladis liegt gleich um die Ecke von diesem Wintersportort.
Zukunft ungewiss
Wie es weitergeht, wird auf der Aktionärsversammlung entschieden. „Vielleicht wird jemand den Staffelstab übernehmen“, hofft Ganahl. Aber ohne neue Führung und ohne Schneegarantie droht ein Stück lokaler Skikultur in Tobadill zu verschwinden. Und das wäre schade – vor allem für die nächste Generation von Wintersportlern.
Wir sind bereit 👌🏻 Ab 13 Uhr geht’s los 🤩🤩
Geplaatst door Tobadiller Schilift op Maandag 22 februari 2021