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Klage wegen Betrugs: Norwegische Skispringer von der FIS verklagt

Zwei Olympiasieger und drei Mitarbeiter des norwegischen Skisprungteams werden ethischer Verstöße beschuldigt. Eine Untersuchung der Manipulation von Sprunganzügen bei den Nordischen Weltmeisterschaften führte am Montag zu formellen Anklagen. Der Ruf des Teams steht auf dem Spiel, ebenso wie die gewonnenen Medaillen.

Illegale Manipulation für bessere Leistung

Der Internationale Skiverband (FIS) hat nach den Ergebnissen einer Untersuchung formell Anklage gegen die Skispringer Marius Lindvik und Johann André Forfang, zwei Trainer und einen Servicemitarbeiter erhoben. Bei den Vorwürfen geht es um die Manipulation von Skating-Anzügen durch das Hinzufügen nicht zugelassener Fasern und die Veränderung der FIS-Chips in den Anzügen. Solche Modifikationen können den Athleten einen aerodynamischen Vorteil verschaffen, der es ihnen ermöglicht, weiter zu „fliegen“.

Der Skandal kam dank eines polnischen Journalisten ans Licht, der die Manipulationen heimlich aufzeichnete, woraufhin die Teams aus Österreich, Slowenien und Polen einen offiziellen Protest einlegten. Bei der Überprüfung kam viel ans Licht; seit März sind die beteiligten Mitglieder bereits suspendiert. Die Trainer und Betreuer gaben ihre Schuld zu, die Athleten sagten, sie hätten nichts von den Anpassungen an den Anzügen gewusst. Filmmaterial und Geständnisse von Mannschaftsoffiziellen bestätigten bald den Betrug. Die Beteiligten sind inzwischen angeklagt worden. Die FIS hat außerdem strengere Regeln eingeführt.

Medaillen und Disqualifikation

Weniger als sechs Monate vor den Olympischen Winterspielen in Italien ist das eine ernste Angelegenheit. Die FIS hat darauf hingewiesen, dass Lindviks Goldmedaille im Einzelwettbewerb und Norwegens Bronzemedaille im Mannschaftswettbewerb bei den Weltmeisterschaften in Trondheim nun in Gefahr sind. Obwohl Lindvik und Forfang jede Beteiligung abstreiten, wurden sie bereits vom Einzelwettbewerb disqualifiziert und von der FIS für den Rest der Saison gesperrt.

Die FIS befragte 38 Zeugen und prüfte 88 Beweisstücke. Die Ethikkommission des Verbandes kann Strafen wie Suspendierungen, Geldstrafen und die endgültige Disqualifikation verhängen. Der Fall wird von einer dreiköpfigen Ethikkommission geprüft, die „spätestens 30 Tage nach Abschluss der Anhörung“ eine Entscheidung treffen muss, so die FIS. Marius Lindvik, 27, plant, seinen olympischen Titel in Mailand-Cortina d’Ampezzo zu verteidigen. Johann André Forfang, 30, hat bei den Winterspielen in Pyeongchang 2018 Mannschaftsgold und Einzelsilber gewonnen.

Anpassungen durch FIS

Die FIS hat die Regeln für Skisprunganzüge bereits verschärft, was zu einer Welle von Disqualifikationen führte, als sich die Athleten zum ersten Wettkampf der neuen Saison versammelten. Die FIS erklärte, dass dies auf technische Probleme zurückzuführen sei und dass keine „böswillige Absicht“ vorliege.

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