Die Wintersportsaison steht in Tirol kurz vor dem Start, aber genügend Arbeiter sind alles andere als zufrieden. Schon jetzt sehen Hotels, Berghütten und Restaurants für den nächsten Winter düster aus. Appelle an die Politiker in Wien haben bisher nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht.
Zwei Lösungen
Derzeit gibt es rund 2.000 offene Stellen im Tiroler Tourismussektor und es besteht dringender Handlungsbedarf, betont Franz Staggl, Präsident der Tiroler Hotellerie, gegenüber der Tiroler Tageszeitung. Seiner Meinung nach gibt es zwei Lösungen: die Abschaffung die Kontingentregelung für Saisonarbeitskräfte aus Nicht-EU-Ländern oder die Aufstockung des Kontingents, so dass alle offenen Stellen mit Wanderarbeitskräften besetzt werden können.
Die Gäste stehen schon vor der Tür
Laut Anna Kurz, Präsidentin des Tiroler Gastgewerbes, läuft die Zeit für eine schnelle Lösung davon. „Die Gäste stehen bei vielen Betrieben schon vor der Tür. Ob die gestellten Anträge positiv erledigt werden und damit MitarbeiterInnen für den Gästeservice beschäftigt werden dürfen, steht vielfach noch in den Sternen.“

Aktuelle Vereinbarung
Nach den derzeitigen Bestimmungen dürfen 1249 Saisonarbeitskräfte von außerhalb der EU nach Tirol kommen und 4495 aus ganz Österreich. Zahlen, die nach Ansicht von die Tiroler Touristiker viel zu niedrig sind: „Tourismus ist ein Dienstleistungsprodukt, welches neben einer qualitativ hochwertigen Hardware ganz essenziell von unseren tausenden fleißigen MitarbeiterInnen getragen wird. Zur Bedienung der gestellten Anträge benötigen wir allein in Tirol zumindest 500 Kontingent-Plätze mehr.“
50.000 Beschäftigte im Gastgewerbe
Am 31. Juli arbeiteten fast 50.000 Menschen in Tiroler Restaurants und Hotels. Die 1249 genehmigten Saisonarbeitskräfte würden nur 2,5 % aller Beschäftigten entsprechen. Die aktuelle Quotenregelung läuft Ende dieses Jahres aus. „Wir haben eine alte Bundesregierung, die nur mehr bedingt zusammenarbeitet, aber nach wie vor gewichtige Entscheidungen zu treffen hat. Bei diesem Ping-Pong-Spiel darf in Zeiten einer wirtschaftlichen Rezession die Tourismuswirtschaft als stabile Säule nicht unter die Räder kommen“, warnen Kurz, Staggl und Rainer eindringlich.