Wer denkt, dass Skifahren die gefährlichste Sportart in Österreich ist, liegt falsch. Die jährlichen Zahlen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) zeigen, dass Fußball noch häufiger zu schweren Verletzungen führt. Insgesamt wurden 2024 mehr als 800.000 Menschen bei Unfällen in Österreich verletzt – drei Prozent mehr als im Vorjahr. Interessanterweise ereigneten sich die meisten Verletzungen nicht im Straßenverkehr, sondern beim Sport, zu Hause oder in der Freizeit.
Fast doppelt so viele Fußballverletzungen wie Skiunfälle
Von allen Sportverletzungen im Jahr 2024 im Bundesland Salzburg ist der Fußball mit Abstand der Spitzenreiter. Nach Angaben des KFV mussten fast 40.000 Menschen nach einem Fußballunfall medizinisch behandelt werden. Damit ist Fußball die gefährlichste Sportart im Land. Mit Abstand folgt der alpine Skisport mit über 21.000 schweren Verletzungen – nicht einmal halb so viele wie beim Fußball. „Fußball ist ein echter Verletzungsmagnet in Österreich“, sagte das KFV auf einer Pressekonferenz.
Anstieg der Zahl der verletzten Kinder
Die neuen Unfallzahlen zeigen auch einen besorgniserregenden Anstieg der Zahl der verletzten Kinder bis 14 Jahre. Sie werden am häufigsten zu Hause verletzt. Trotz der Beliebtheit des Skifahrens ist das Verletzungsrisiko dort also relativ gering – und konzentriert sich vor allem in den Wintermonaten auf Touristen. Beim Fußball hingegen lauert das Risiko das ganze Jahr über.
Erklärung Direktor des KFV
Christian Schimanofsky, Direktor des KFV, bestätigte die Zahlen am Sonntag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Verband der österreichischen Versicherungsunternehmen (VVO):
„Insgesamt werden wir bis 2024 mehr als 800.000 Verletzungen registriert haben. Sport, vor allem Fußball, ist dabei ein zentrales Risikofeld. Die größte Herausforderung ist die Prävention, sowohl zu Hause als auch auf dem Spielfeld oder der Skipiste.“
Anruf für mehr Prävention
Auf der Pressekonferenz appellierten Experten des KFV und des VVO an Sportvereine sowie an Schulen und Familien, der Prävention mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Vor allem im Fußball – mit seinen explosiven Bewegungen und vielen Kontakten – ist das Risiko von schweren Verletzungen groß.