Extreme Wetterwende in den Alpen: Schneewahrscheinlichkeit unterhalb von 2300 Metern

Nach einer Periode warmer Temperaturen und lebhafter Sommerschauer kündigt sich ein extremer Wetterumschwung an. Die Schneefallgrenze sinkt morgen auf rund 2.300 Meter. Laut Wettervorhersage bedeutet das, dass auf den höchsten Gipfeln der Alpen Schnee zu erwarten ist. Gute Nachrichten also für die Gletscher!

Kühler und nasser Start in die Woche in den Alpen

Die neue Woche beginnt in weiten Teilen der Alpen nass und grau, nachdem auch am vergangenen Wochenende beträchtliche Niederschläge gefallen sind und Schlammlawinen und Überschwemmungen verursacht haben. Schuld daran ist ein großes Tiefdruckgebiet über Südskandinavien, das mit einem starken Westwind kühle und feuchte Luft auf die Nordseite der Alpen drückt. Das Ergebnis ist eine typische Nordstau-Situation mit anhaltenden Niederschlägen, vor allem zwischen dem Arlberg und den Hohen Tauern, aber auch im Trentino und in Südtirol kommt es zu heftigen Schauern. Auf der Südseite wird es noch etwas wärmer sein, mit einer Chance auf Gewitter. Später am Tag wird der Wind auf Nordwest drehen und noch kältere Luft mit sich bringen, die auf der Südseite sogar für Auflockerungen sorgen wird. Der rasche Rückgang der Null-Grad-Linie ist bemerkenswert: von rund 5 000 Metern Ende Juni auf jetzt 2 800 Meter und am Dienstag sogar auf rund 2 300 Meter.

Schneechancen

Mit dem Zustrom von Kaltluft am Dienstag sinkt die Schneefallgrenze vorübergehend auf 1900 bis 2300 Meter. Damit wird auf den höheren Gipfeln Neuschnee erwartet. In der Nähe der Schneefallgrenze wird es etwa 1 bis 4 Zentimeter geben, aber oberhalb von 2800 bis 3000 Metern sind Mengen von mehreren zehn Zentimetern möglich. Der meiste Niederschlag wird am Morgen fallen, später am Tag kommt die Sonne durch. Es bleibt jedoch kühl, mit Temperaturen von 2 bis 5 Grad auf 2000 Metern. Die nordwestliche Strömung wird auch am Mittwoch anhalten, was auf der Nordseite des Alpenhauptkamms erneut Schnee bringen könnte, diesmal mit einer Schneefallgrenze um 2.500 Meter. Vor allem das Gebiet zwischen dem Bregenzerwald und Mariazell kann noch einiges an Niederschlag erwarten, während es im Süden weiterhin angenehm und sommerlich bleibt.

Erwartete Schneemengen an verschiedenen Orten der Alpen

An den Gipfeln der folgenden Orte wird in den kommenden Tagen erheblicher Schnee erwartet:

(Vorübergehend) gute Nachrichten für Gletscher

Für die Gletscher ist das vorübergehend eine gute Nachricht. Die frische Schneedecke reflektiert das Sonnenlicht und schützt das Eis darunter vor weiterem Schmelzen. Doch die Schneedecke wird wahrscheinlich nur von kurzer Dauer sein; zum Wochenende steigen die Temperaturen bereits wieder leicht an und das Wetter wird wieder trockener. Die Abkühlung zeigt, wie schnell das Wetter in den Bergen umschlagen kann – etwas, das Bergsportler im Sommer immer einkalkulieren sollten. Leider werden die Menschen regelmäßig überrascht. Schnee im Juli ist zwar selten, aber in den Hochalpen sicher nicht unmöglich.

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