Österreichs Bergretter/innen sind im vergangenen Jahr erstmals mehr als 10.000 Mal zum Einsatz gekommen. Damit wurde das zweite Jahr in Folge ein Rekord aufgestellt. Die 10.097 Einsätze bedeuteten einen Anstieg um vier Prozent gegenüber 2023, berichtete die Österreichische Bergrettung gestern.
Mehr als 10.000 Mal in Aktion
Insgesamt wurde 10.409 Menschen geholfen, darunter 7.560 Verletzte und 2.403 Menschen, die unverletzt aus gefährlichen Situationen herausgeholt wurden. Leider konnten 303 Menschen nur noch tot geborgen werden. In 143 Fällen sind keine weiteren Details bekannt.
Komplexe Herausforderungen
„Aufwendige Suchaktionen, Bergungen in unwegsamem Gelände, aber mittlerweile auch Einsatzunterstützungen bei Waldbränden oder Extremwetterereignissen stellen die Mitglieder der alpinen Einsatzorganisation vor viele komplexe Herausforderungen“, berichtete der Präsident des Österreichischen Bergrettungsdienstes Stefan Hochstaffl in einer Stellungnahme. „Dennoch sind die Hauptursachen für alpine Notfälle in vielen Fällen das fehlende Gefahrenbewusstsein, also wann ist was gefährlich, und eine mangelhafte Tourenplanung“, so Hochstaffl. Vor allem schnell wechselndes Wetter und Unerfahrenheit führen oft zu lebensbedrohlichen Situationen.
Freiwillige unter Druck
Trotz des hohen Drucks läuft die Bergrettung in Österreich weiterhin weitgehend auf freiwilliger Basis. Allein in Vorarlberg leisteten die Bergretter/innen im Jahr 2024 1208 Einsatzstunden, im Jahr 2023 waren es noch 1168 Stunden. Oft müssen die Freiwilligen für die Rettungseinsätze Urlaubstage nehmen oder opfern. Außerdem müssen sie einen Großteil ihrer Ausrüstung, wie Klettergurte, Helme und Funktionskleidung, selbst bezahlen.
Unterstützung für den Betrieb der Bergrettung erforderlich
Hochstaffl fordert mehr staatliche Unterstützung, um die Freiwilligen zu entlasten. „Förderungen durch die öffentliche Hand – wenigstens bei der Ausstattung mit Ausrüstung – könnten hier unterstützen und die ehrenamtlichen Helfer erheblich entlasten und ihnen ermöglichen, ihre lebensrettende Arbeit unter besseren Bedingungen fortzuführen“, argumentiert er. Angesichts steigender Einsatzzahlen und immer komplexerer Rettungseinsätze scheint zusätzliche Unterstützung unumgänglich zu sein. Doch trotz aller Herausforderungen setzt sich die österreichische Bergrettung weiterhin voll für die Sicherheit in den Bergen ein.
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