Skilift in norwegischem Skigebiet eingestürzt

Das Fonna Glacier Ski Resort in Norwegen, einst ein belebtes Sommerskigebiet für internationale Top-Teams, ist Schauplatz eines dramatischen Einsturzes geworden. Anfang September 2025 ist der Skilift unter dem Druck eines extrem schnell schmelzenden Gletschers zusammengebrochen. Umgeknickte Masten liegen über das Eis verstreut, und ein Teil der Anlage ist in einem neuen, großen Schmelzwassersee versunken. Der Einsturz ist der tragische Höhepunkt eines Jahres voller finanzieller Unruhen, gescheiterter Rettungsversuche und der unverkennbaren Folgen des Klimawandels.

Schließung im letzten Jahr angekündigt

Die Probleme, die zu diesem Einsturz führten, begannen Ende 2024. Wie damals berichtet, kündigte der damalige Betreiber Visitfonna AS an, die Tore schließen zu müssen. Hauptgrund war der Wegfall der finanziellen Unterstützung durch den Mäzen Trond Mohn, der das Skigebiet zwanzig Jahre lang am Leben erhalten hatte. Ohne seine Hilfe war der Betrieb unhaltbar, und es folgte der Konkurs.

Neue Hoffnung

Anfang 2025 schimmerte wieder Hoffnung auf. Eine neue gemeinnützige Organisation, Fonna Snow AS, wurde von lokalen Skiclubs und Enthusiasten gegründet, um das Skigebiet zu retten. Der Plan war, genug Geld für eine Wiedereröffnung im Sommer 2025 zu sammeln. Doch wie wir später berichteten, war die Zukunft von Fonna bald „in Frage gestellt“. Interne Konflikte über das finanzielle Konzept und das Management führten zu einem Zerwürfnis innerhalb der neuen Organisation. Diese Unstimmigkeiten führten dazu, dass die notwendigen Genehmigungen für den veralteten Lift nicht eingeholt werden konnten und die Mittelbeschaffung scheiterte. Das Ergebnis: Das Skigebiet blieb den ganzen Sommer 2025 über geschlossen.

Ein Sommer der Vernachlässigung

Die Schließung hatte fatale Folgen für den Gletscher selbst. Entscheidende Wartungsarbeiten, die normalerweise das Schmelzen verlangsamen, wurden nicht durchgeführt. Die großen Thermoplanen, die das Eis vor der Sonne schützen, blieben eingelagert, und es wurde kein zusätzlicher Schnee auf die Pisten aufgebracht. Diese Vernachlässigung, kombiniert mit einem warmen Sommer, führte zu einer Rekordschmelze.

Am Fuße des Hangs bildete sich ein großer See und die gesamte Gletscherzunge begann sich zu spalten. Für die Experten vor Ort war das keine Überraschung. Åsmund Bakke vom Bergführerunternehmen Folgefonni Breførarlag erzählte der norwegischen Zeitung Hordaland Folkeblad, dass sein Team bereits Ende Juli aufhörte, unter dem Lift zu laufen. „Wir sahen schon damals, dass es nicht mehr sicher war“, sagte Bakke. Das Video unten zeigt, wie traurig es jetzt auf dem Gletscher aussieht.

Die Nachwirkungen: Verschmutzung und Chaos

Der endgültige Einsturz Anfang September war der Todesstoß. Neben der zerstörten Liftanlage tritt nun ein Umweltproblem zutage. Durch das zurückweichende Eis kommt der Abfall der letzten dreißig Jahre zum Vorschein: von Plastikflaschen über alte Planen bis hin zu Skistöcken.

Wer für die Beseitigung der Trümmer verantwortlich ist, ist völlig unklar. Die Gemeinde Ullensvang, Eigentümerin des Grundstücks, verweist auf den Konkursverwalter der Visitfonna AS. Der Verwalter gibt jedoch an, der Lift sei an den Vorstand des insolventen Unternehmens zurückgegeben worden, der unerreichbar scheint.

Mit einem instabilen Gletscher, einem zerstörten Lift und einer ungewissen Zukunft scheint der Vorhang für das Fonna-Skigebiet endgültig gefallen zu sein. Was einst eine Perle des Sommerskis war, ist nun ein Symbol dafür, wie schnell eine Kombination aus finanziellen Rückschlägen und dem Klimawandel einen ikonischen Ort zerstören kann.

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