Für viele Wintersportler sind es die Geheimtipps, die für unvergessliche Erinnerungen sorgen: jene kleinen, überschaubaren Familienskigebiete mit ihrer gemütlichen Atmosphäre, wo die Kleinsten sicher ihre ersten Bögen ziehen. Aber genau diese Orte kämpfen ums Überleben. So auch das Skigebiet am Dürrnberg in Hallein bei Salzburg, dem im Jahr 2027 die endgültige Schließung der Lifte droht.
Kleines Familienskigebiet im SalzburgerLand
Im Schatten der großen Skigiganten im SalzburgerLand liegt der Zinkenkogel, ein bescheidener Berg, der seit Jahrzehnten eine wichtige Anlaufstelle für die lokale Gemeinschaft und für Ski-Anfänger ist. Mit nur wenigen Liften, übersichtlichen Pisten und einer beliebten Skischule ist er der ideale Ort, an dem unzählige Menschen ihre Leidenschaft für den Wintersport entdeckt haben. Doch wie nun mehrere österreichische Medien berichten, droht diese Ära zu Ende zu gehen.
Mehrere Probleme für das Skigebiet
Die Zukunft der Zinkenlifte in Dürrnberg (Gemeinde Hallein) steht auf der Kippe. Die Probleme türmen sich zu einer fast unüberwindbaren Hürde auf. Zum einen sind da die milden Winter. Wie viele tiefer gelegene Skigebiete hat auch der Zinken mit immer weniger Schneetagen zu kämpfen. Das Skigebiet liegt zwischen 837 und 1.321 Metern Höhe, was ziemlich niedrig ist. Im letzten Winter fuhr der alte Sessellift nicht einmal einen einzigen Tag. Sein Betrieb hing ganz von dem kleinen Schlepplift ab, mit dem die Skischule noch einigermaßen aussteigen konnte.
Hinzu kommt ein akutes Finanzproblem. Zwischen 2020 und 2024 verzeichnete die Liftgesellschaft einen Verlust von nicht weniger als 3,8 Millionen Euro. Der Todesstoß droht jedoch aus technischer Richtung: Die Betriebsgenehmigung für den alten Sessellift läuft aus und ist nur noch anderthalb Jahre gültig. Für eine neue Konzession ist eine millionenschwere Modernisierung erforderlich. Eine Investition, die zusammen mit Plänen für ein moderneres Sommerangebot auf mindestens fünf Millionen Euro geschätzt wird. Geld, das die Gemeinde Hallein schlichtweg nicht hat, wie der Bürgermeister gegenüber Krone.at erklärte.
Lies auch:
- Skigebiet im Sauerland nach Konkurs gerettet
- Österreichisches Skigebiet definitiv bankrott und nun zum Verkauf stehend
Die Zukunft: Vom Ski zum Mountainbike?
Dennoch wird die Flinte noch nicht ins Korn geworfen. Bürgermeister Stangassinger kämpft um die Rettung des Gebiets und blickt dabei bewusst über den Winter hinaus. Die Hoffnung ruht auf einem starken Ausbau des Sommertourismus. Es liegen bereits konkrete Pläne für die Anlage mehrerer Mountainbike-Trails für alle Schwierigkeitsgrade vor.
Der Vorteil dabei: Diese Trails sind vollständig auf dem Grund der Österreichischen Bundesforste geplant, was die Umsetzung erheblich vereinfacht. Damit könnte der Zinkenkogel zu einer einzigartigen Attraktion in der Region werden und den Liftbetrieb auch im Sommer rentabel machen.
Was auf dem Spiel steht
Findet sich kein privater Investor oder finanzielle Unterstützung vom Land Salzburg, werden die Lifte 2027 endgültig geschlossen. Das wäre nicht nur das Ende des Skigebiets, sondern auch der beliebten Sommerrodelbahn ‚Keltenblitz‘, die für den Bergtransport auf den Lift angewiesen ist. Für die lokale Bevölkerung, die Skischulen und die vielen Familien, die jährlich hierherkommen, wäre die Schließung ein herber Verlust. Die kommenden Monate sind daher entscheidend für die Zukunft des Gebiets.