Ein 49-jähriger Mann lettischer Herkunft wurde in Innsbruck wegen schwerwiegender und strukturell organisierter Betrügereien zu einer Freiheitsstrafe von zwölf Monaten, davon neun bedingt, verurteilt. Der Mann gab sich fälschlicherweise als qualifizierter Skilehrer aus und bot über das Internet und die sozialen Medien vor allem russischen und weißrussischen Touristen Skikurse in Österreich an. Und vielleicht noch schlimmer: Er gab ihnen auch schlechten oder gar keinen Unterricht.
Gefasst in Seefeld
Der falsche Skilehrer wurde im Februar bei einer Verkehrskontrolle in Seefeld festgenommen, nachdem die Behörden schon länger nach ihm gesucht hatten. Wir haben bereits über seine Festname berichtet. Er warb unter dem Namen „Omega Skiakademie“ und behauptete unter anderem, eine Skischule mit einer falschen Adresse in Mayrhofen zu betreiben. Auch auf Facebook warb er für seine angeblich professionellen Skiangebote.
Unterrichten unter Einfluss und verschwundene Vorstöße
Während des Prozesses meldeten sich mehrere Zeugen. Ein in Deutschland lebender Weißrusse sagte, er habe über die Website einen dreitägigen Privatkurs gebucht, weil er dachte, er würde von einem anerkannten österreichischen Ausbilder unterrichtet. Stattdessen fand er einen Mann vor, der während des Unterrichts Alkohol trank und seine Schüler beschimpfte. Der Unterricht wurde abgebrochen, aber das Geld, das er im Voraus bezahlt hatte, bekam er nie zurück.
Eine andere verärgerte Person, eine Frau aus Russland, buchte Unterricht für ihre ganze Familie. Der Skilehrer tauchte jedoch nicht auf und war danach nicht mehr zu erreichen. Bei einem Vorfall in Ischgl ließ der Beschuldigte angeblich sogar ein 10-jähriges Kind allein auf der Piste zurück.
Urteil rechtskräftig
Das Gericht warf dem Angeklagten vor, sich absichtlich als professioneller Skilehrer ausgegeben zu haben, obwohl er dazu nicht befugt war. Obwohl die dreimonatige Freiheitsstrafe durch die Untersuchungshaft weitgehend verbüßt wurde, ist das Urteil nun rechtskräftig.