Die Wintersaison 2024/25 in den Alpen zeigt insgesamt ein überwiegend positives Bild, mit einem leichten Anstieg der Auslastung und erfolgreichen Preiserhöhungen im Vergleich zum Vorjahr. Das geht aus einer Analyse der Beratungsfirma Kohl > Partner und der Revenue-Management-Plattform RateBoard hervor, die auf Daten von 500 Hotels im Alpenraum basiert. Dennoch weist die Saisonbilanz deutliche Unterschiede auf – zwischen einem starken Start im Dezember und Januar und einer spürbar schwächeren zweiten Saisonhälfte.
Top-Monate Dezember und Januar
Die erste Saisonhälfte war geprägt von hohen Buchungszahlen, sehr guter Auslastung und kräftigen Preisanstiegen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Auslastung in diesen Monaten im Schnitt um 3,5 %, der durchschnittliche Tagespreis (ADR*) sogar um 7 %. Laut Thomas Steiner von Kohl > Partner sorgte diese Entwicklung für Optimismus in der Branche. Die Monate ließen auf eine außergewöhnlich starke Saison hoffen.
Stagnation ab Februar
Ab Februar verlor die Entwicklung deutlich an Dynamik. Obwohl die Auslastung im Februar mit 71 % noch relativ stabil blieb (–1 % im Vergleich zum Vorjahr), war der Schwung aus dem Markt. Im März kam es zu einem stärkeren Rückgang: Die Auslastung sank auf 60 %, ein Minus von 1,3 %, trotz einer ADR-Steigerung von 4,5 %. Besonders nach den verspäteten Frühjahrsferien ließ die Nachfrage spürbar nach – vor allem in tiefer gelegenen und schneeunsicheren Regionen.
Fazit: leicht positiv
Über die gesamte Wintersaison gesehen stieg die durchschnittliche Auslastung der Hotels im Alpenraum um 1,2 %, der ADR erhöhte sich um 5,6 % auf durchschnittlich 324 Euro pro Nacht. Die Branche spricht daher von einer soliden Saison, auch wenn die Bilanz regional unterschiedlich ausfällt.
Laut Matthias Trenkwalder, CEO von RateBoard, zeigt diese Saison, wie wichtig flexible Preisstrategien und Echtzeit-Datenanalysen sind: „Gerade in der zweiten Saisonhälfte war es für viele Betriebe entscheidend, auf Nachfragerückgänge rasch zu reagieren, um die Ertragslage zu stabilisieren.“
*Die ADR, die durchschnittliche Tagesrate, ist eine wichtige Kennzahl in der Hotelbranche. Sie gibt an, was ein Hotel im Durchschnitt pro Tag für ein gemietetes Zimmer erhält. Die ADR hilft dabei, die Leistung eines Hotels oder einer Region mit den Vorjahren oder mit anderen Unterkünften zu vergleichen. Zusammen mit der Belegungsrate ist er ein wichtiger Indikator, um festzustellen, wie profitabel eine Saison wirklich war.