Internationale Forschung zum Schutz von Gletschern

Das Schmelzen der Gletscher ist eine der größten Herausforderungen für die Zukunft des Skiurlaubs und der Berggebiete. Ein internationales Forschungsprojekt, das Glacier Stewardship Programme (GSP), zielt darauf ab, die verbleibenden Eismassen zu erhalten und die Auswirkungen des Schmelzens zu minimieren. Dieses groß angelegte Projekt wird von der Universität Innsbruck in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich und der EPF Lausanne geleitet. Insgesamt sind mehr als 20 Universitäten und Forschungsinstitute aus Europa und Asien an der Initiative beteiligt.

Globale Bedrohung der Gletscher

Die Alpengletscher schmelzen, aber sie sind nicht die einzigen, die unter Druck stehen. Weltweit stehen die vergletscherten Bergregionen vor den gleichen Problemen. Selbst wenn die globale Erwärmung auf 1,5°C begrenzt wird, werden bis zum Ende dieses Jahrhunderts bis zu 50% aller Gletscher verschwunden sein. Wenn die derzeitigen Treibhausgasemissionen nicht drastisch reduziert werden, sagen Klimamodelle einen Temperaturanstieg von 2,7°C bis zum Jahr 2100 voraus. Dies würde zu einem fast vollständigen Verschwinden der Gletscher in Mitteleuropa, Westkanada, den USA und Neuseeland führen.

Das Abschmelzen der Gletscher hat weitreichende Folgen:

  • Gletscher enthalten etwa 70% des gesamten Süßwassers auf der Erde
  • 22% der Weltbevölkerung sind von Gletschern als Wasserquelle abhängig
  • Schmelzende Gletscher destabilisieren Gebirgsregionen, was zu einer Zunahme von Lawinen, Felsstürzen und Überschwemmungen von Gletscherseen führt
  • Gletscher enthalten ein einzigartiges mikrobielles Ökosystem, das eine wichtige Rolle im Kohlenstoff- und Nährstoffkreislauf spielt

Nachhaltige Lösungen

Um den Schmelzprozess zu verlangsamen, arbeitet das Glacier Stewardship Programme an nachhaltigen Technologien. Eine Methode, die getestet wird, ist der Einsatz von Gletscherhäuten, die derzeit auf einigen Gletschern eingesetzt werden, um den Eisverlust zu bekämpfen. „Wir arbeiten seit Jahren eng mit Unternehmen und Gletscherbahnbetreibern zusammen, um nachhaltige Lösungen zu finden.“ – Birgit Sattler, Universität Innsbruck. Die meisten Gletscherfelle werden immer noch aus Plastik hergestellt, was zu einer Verschmutzung durch Mikroplastik in den Alpen führt. Deshalb wird nach umweltfreundlichen Alternativen gesucht. Auf dem Stubaier Gletscher testet das Team derzeit Gletscherabdeckungen auf Basis von Zellulosefasern.

Das internationale Forschungsteam konzentriert sich auf drei Hauptpfeiler:

  • Entwickle innovative Technologien, um den Eisverlust zu verlangsamen, unter anderem durch die Verbesserung der Reflexion des Sonnenlichts auf den Gletschern.
  • Ein globales Netzwerk von Beobachtungsstationen aufbauen, um Gletscherrisiken wie Gletscherseeüberschwemmungen und Eisrutsche besser vorhersagen zu können. Dazu werden KI-gesteuerte Überwachungssysteme und Satellitentechnologien eingesetzt.
  • Einrichtung einer internationalen mikrobiellen Biobank in der Schweiz, in der glaziale Mikroorganismen gelagert und analysiert werden. Dies wird dazu beitragen, einzigartige Bakterien und Pilze zu erhalten, die für Klima und Ökosysteme wichtig sind.

Die Zukunft des Skiurlaubs und der Gletscher

Die Forschungsergebnisse des Glacier Stewardship Programme können eine entscheidende Rolle beim Schutz der verbleibenden Gletscher spielen. Das ist nicht nur für die Wissenschaft wichtig, sondern auch für die Zukunft der Skigebiete. Wintersportgebiete, die von Gletschern abhängig sind, wie Sölden, Hintertux und der Stubaier Gletscher, werden auf die langfristigen Auswirkungen des schmelzenden Eises reagieren müssen.

Durch eine Zusammenarbeit zwischen Forschern, Skigebieten und Regierungen wird nach innovativen und nachhaltigen Lösungen gesucht. Obwohl die Herausforderungen groß sind, zeigen diese Initiativen, dass Wissenschaft und Technologie eine Schlüsselrolle im Kampf gegen das Verschwinden der Gletscher spielen können.

Lies auch: Alarmierend: 95% der Gletscher schmelzen vor Ende dieses Jahrhunderts

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