Zwischen Anfang November 2024 und Anfang Februar 2025 wurden mehr und schwerere Verletzungen auf den Pisten gemeldet als im gleichen Zeitraum der letzten Saison. Nach Ansicht von Experten spielen sowohl die Ausrüstung als auch die Vorbereitung eine wichtige Rolle für das Verletzungsrisiko.
Knie-, Schulter- und Rumpfverletzungen sind am häufigsten
Die häufigsten Verletzungen sind Knie-, Schulter- und Rumpfverletzungen. In dieser Saison sind die Verletzungen der Skifahrerinnen und Skifahrer nicht nur zahlreicher, sondern auch schwerwiegender, sagte Karl Wohak, medizinischer Leiter der Diakonissenklinik in Schladming, dem ORF. „Es gibt schwerere Gelenksverletzungen, schwerere Frakturen, Trümmerfrakturen, die sicherlich auch nach Befragung der Touristen auf höhere Geschwindigkeiten zurückzuführen sind, mit denen die Skifahrer unterwegs sind.“
Weniger Schnee, mehr gefährliche Stürze
Unfallchirurg Maximilian Zacherl bestätigt das und weist auch auf andere Ursachen hin. Ihm zufolge sind mehr Menschen auf den Pisten unterwegs als in Pandemiejahren. Hinzu kommt, dass es weniger Schnee gibt. Während Skifahrerinnen und Skifahrer bei guten Bedingungen in den Schnee gestürzt sind, landen sie jetzt manchmal auf Gras oder sogar auf Steinen, was zu schwereren Verletzungen führt.
Rekordzahl von Verletzten in der Steiermark
Laut dem Österreichischen Kuratorium für alpine Sicherheit haben sich in diesem Winter allein in der Steiermark 196 Skiunfälle ereignet – ein Anstieg um 15 Prozent im Vergleich zur letzten Saison und die höchste Zahl seit neun Jahren. In dieser Saison sind bereits zwei Skifahrer in diesem Bundesland ums Leben gekommen. Dabei ist zu beachten, dass die Schneeverhältnisse je nach Region unterschiedlich sind. In den Westalpen zum Beispiel gibt es viel Schnee. Im Südosten dagegen viel weniger. Daher ist dort das Risiko für schwere Unfälle in diesem Jahr höher.
Schlechter Zustand
Die Klinik in Schladming untersuchte auch den Zustand der Verletzten. Bei vielen Opfern wurde festgestellt, dass sie wenig Sport treiben und nur sporadisch auf Skiern stehen. Außerdem spielte auch die Leihausrüstung eine Rolle. „Der andere Grund, den wir auch abgecheckt haben, ist, dass sich viele, die diese schweren Verletzungen haben, neue Ski ausgeborgt haben, in der Regel Carvingski, die sie ausprobieren wollten. Und diese Ski sind halt einfach viel schneller, und das führt oft dazu, dass der Ski eher mit dem Touristen fährt als umgekehrt“, sagt Wohak.
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