Während die Menschen in den großen Skigebieten von einer Saison zum Träumen sprechen, sind die Menschen in den kleineren Gebieten weniger positiv gestimmt. Kleinere Skigebiete, die nur einen oder wenige Schlepplifte haben, müssen alles tun, um zu überleben. Für diese Lifte, die schon lange in Betrieb sind und keine Schneekanonen zur Verfügung haben, geht die Zahl der Skitage weiter zurück.
Ungewissheit in kleinen Skigebieten
Im österreichischen Bundesland Salzburg gibt es insgesamt 467 Skilifte. Doch wo bei den Großen die Kasse klingelt, ist die Stimmung zum Beispiel in Krispl (Tennengau) weit weniger ausgelassen. Früher umfasste eine durchschnittliche Saison rund 90 Skitage. Letztes Jahr gab es nur an 14 Tagen genug Schnee zum Skifahren. Und auch dieses Jahr gibt es oft nicht genug Schnee, um die Pisten zu öffnen, erklärt Betreiber Lukas Schorn dem ORF: „Der Schnee ist das größte Problem, oder die größte Herausforderung. Momentan haben wir nicht viel Schnee, aber es geht zum Skifahren. Es darf einfach nicht zu warm werden. Wir können eigentlich nicht sagen, wie es am nächsten Tag ausschaut oder in den nächsten Wochen ausschaut.“
„Es geht nur, weil wir ein Familienbetrieb sind“
Finanziell ist so ein kleines Skigebiet keine Goldgrube, fügt Schorn hinzu: „Es geht nur aus dem Grund, weil wir eigentlich ein reiner Familienbetrieb sind. Es muss die ganze Familie mithelfen. Wir machen das nur, weil wir es noch gern tun und es wird auch in Zukunft immer Schnee kommen, also von dem bin ich sicher. Aber die Schneetage werden halt einfach weniger.“ In Faistenau (Flachgau) ist die Situation ähnlich. Matthias Ebner betreibt dort einen Schlepplift und einen kleinen Babylift: „Wenn du deine Stunden und alles rechnest, wird es sich nie rechnen. Es geht im Zuge und mit der Gastronomie zusammen halbwegs. Wir können nicht mit den Preisen hinauffahren – den Großen nach, die eine sichere Schneegarantie haben durch den Kunstschnee. Aber da können wir halt nichts mithalten.“
Jeden Tag auf Neuschnee hoffen
Matthias Ebner muss auf die Wetterbedingungen reagieren und flexibel sein, wenn er öffnet: „Man muss wirklich von Tag zu Tag schaut, hoffen, dass ein bisschen Schnee wieder kommt. Dann wird alles zu warm, dann regnet es hinein, dann ist es sowieso mit dem wenigen Schnee vorbei. Dann ist einmal eine Woche nichts mehr gewesen, jetzt geht es wieder gerade halt.“ In dieser Saison sei der Schnee zwar „zeitig gekommen, aber halt wenig.“ Ein anderes Beispiel sind die Nocksteinbahnen auf rund 700 Metern Höhe bei Koppl (Flachgau). Derzeit gibt es, wie so oft, nicht genug Schnee für eine Piste. „Die Saison ist bis jetzt schlecht gelaufen. Es war ein Tag, wo das Skifahren gegangen ist“, sagt Betreiber Josef Putz. „Der kleine Lift war in Betrieb. Die Temperaturen würden passen, aber die Niederschläge sind einfach zu wenig“, sagt Betreiber Josef Putz.
Hobby und Wohltätigkeit
Für Putz sind die beiden Schlepplifte kaum rentabel: „Man könnte es eher ein Hobby nennen. Aber die Leute sind froh, dass es so etwas gibt. Und ich hoffe immer auf einen Winter mit viel Schnee. Aber der Schnee und damit die Skitage werden immer weniger, sagt Nocksteinlifte-Betreiber Putz: „Mein Vater hat die Lifte gebaut – einen 1968 und einen 1972. Damals waren sie von Dezember bis März geöffnet. Heute ist es so: Letztes Jahr waren sie eine Woche lang in Betrieb, diese Saison nur einen Tag.“ Aber er und die anderen Liftbetreiber wollen nichts vom Aufhören wissen – sie hoffen jetzt auf eine anständige Menge Neuschnee für die Frühjahrsferien.