Hohe Lawinengefahr in den Alpen: mehrere Unfälle und einige Todesfälle

Nach den riesigen Schneemengen, die letzte Woche in den Alpen gefallen sind, wird seit Tagen vor einer hohen Lawinengefahr gewarnt. In vielen Gebieten gilt eine Lawinengefahr von drei auf einer Skala von fünf und mancherorts sogar vier, was beides hoch ist. Dennoch lockt der frische Pulverschnee und so kam es in den letzten Tagen zu mehreren Lawinenunfällen.

Vater und Sohn bei Lawinenabgang im Zillertal getötet

Ein tragisches Lawinenunglück ereignete sich am Donnerstagnachmittag am Rosskopf in den Tuxer Alpen im Zillertal. Ein Vater (51) und sein Sohn (22) wurden vollständig im Schnee begraben und starben, nachdem eine Lawine sie bei einer Abfahrt 300 Meter weit mitgerissen hatte. Der jüngste Sohn (19) konnte sich gerade noch rechtzeitig retten. Eine große Rettungsaktion mit Hubschraubern, Bergrettern und Suchhunden blieb erfolglos; Wiederbelebungsversuche waren leider erfolglos und beide Männer starben unter den Schneemassen. Die Suche gestaltete sich schwierig, weil die Retter das Signal des Lawinenverschüttetensuchgerät nicht auffangen konnten. Nur eine Stunde nach dem Unfall wurde der Sohn unter zwei Metern Schnee begraben gefunden. Zwanzig Minuten später fanden sie den Vater, einen Meter tief.

Skifahrer stirbt bei Lawinenabgang im Lungau

Am ersten Weihnachtstag wurde ein 73-jähriger Skifahrer von einer Lawine am Speiereck im Lungau getötet. Der Mann, der abseits der Piste fuhr, löste eine 60 Meter lange Lawine aus und wurde vollständig verschüttet. Vier verunglückte Bergretter fanden ihn dank seines Lawinenverschüttetensuchgerät schnell, aber die Hilfe kam zu spät. Obwohl er gut ausgerüstet war, konnte er seinen Lawinenairbag nicht aktivieren. Eine groß angelegte Suche mit Rettungsteams, Hunden und Hubschraubern wurde fortgesetzt, um nach weiteren möglichen Opfern zu suchen, aber es wurde niemand mehr gefunden.

Sieben Freerider in einer Lawine bei Innsbruck

Am Mittwochmorgen, den 25. Dezember, wurde eine Gruppe von sieben Freeridern im Taubental an den Hängen der Nordkette bei Innsbruck von einer „Staublawine“ erfasst. Vier von ihnen wurden teilweise verschüttet, konnten sich aber selbst befreien, während eine Person leichte Verletzungen erlitt. Da zunächst unklar war, wie viele Personen betroffen waren, wurde eine große Rettungsaktion mit Hubschraubern, Bergrettern, Lawinenhunden und etwa 100 Rettern gestartet. Später stellte sich heraus, dass keine weiteren Personen vermisst wurden.

Erfahrener Führer in Lawine in Lech

Am ersten Weihnachtsfeiertag wurde ein Mann auf dem Madlochjoch bei Lech (Bezirk Bludenz) von einer etwa 500 Meter langen Lawine mitgerissen und komplett verschüttet. Nur seine linke Hand ragte noch aus dem Schnee heraus. Während sein Partner die Rettungskräfte alarmierte und mit der Suche begann, konnte sich der Mann selbst befreien, indem er zunächst sein Gesicht freimachte. Nach einer Untersuchung im Krankenhaus wurde festgestellt, dass er unverletzt ist. Der Mann, ein erfahrener Bergführer, hatte das lawinengefährdete Gebiet zuerst betreten und obwohl er gut ausgerüstet war, löste sein Lawinenairbag nicht aus. Die Rettungsaktion wurde von zwei Hubschraubern, Bergrettern und der Polizei unterstützt.

Nimm Lawinenwarnungen ernst!

Die obigen Berichte zeigen, wie prekär die Lawinensituation in den Alpen derzeit ist. Besonders oberhalb von 2000 Metern braucht es nur wenig, um eine Lawine auszulösen. Auch wenn die Stufe drei auf einer fünfstufigen Skala nicht sehr hoch erscheint, ist es eine gefährliche Situation. Von Stufe vier ganz zu schweigen. Zum Glück musst du dir auf den Pisten, die gut auf Lawinen überwacht werden, keine Sorgen machen.

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